Markt für Leberdiagnostik: Wachstumsstrategien, Hauptakteure und Zukunftstrends
Der globale Markt für Leberdiagnostik gewinnt deutlich an Dynamik. Dieser Anstieg wird durch die zunehmende Verbreitung von Lebererkrankungen wie Virushepatitis, NAFLD und NASH, Zirrhose und HCC sowie durch den verstärkten Fokus der Gesundheitssysteme auf frühe und minimalinvasive Diagnostik angetrieben.
Der Markt für Lebererkrankungsdiagnostik wird im Prognosezeitraum 2025-2031 voraussichtlich eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 6,4 % verzeichnen.
Wachstumsstrategien
Technologische Fortschritte und nicht-invasive Diagnoseverfahren verlagern den Schwerpunkt weg von Leberbiopsien hin zu Bildgebung, Elastographie, Serum-Biomarkern und molekularen Analysen. Nicht-invasive Techniken wie Elastographie und Biomarker-Panels gelten als wichtige Wachstumstreiber.
Integration von KI und digitaler Gesundheit : Diagnostikunternehmen entwickeln KI-gestützte Bildinterpretation, maschinelles Lernen für die Biomarkeranalyse und Formate für die Fernüberwachung.
Point-of-Care-Diagnostik und dezentrale Diagnostik : Diagnostik wird zunehmend nicht nur im Krankenhauslabor, sondern auch in ambulanten Kliniken, in abgelegenen/ländlichen Gebieten und im häuslichen Umfeld verfügbar sein.
Strategische Kooperationen, Partnerschaften & Fusionen & Übernahmen: Die Unternehmen kooperieren mit Biotech-Firmen, Forschungseinrichtungen und Startups aus den Bereichen Bildgebung/KI, um Innovationen zu beschleunigen, das Portfolio zu erweitern und die geografische Reichweite auszubauen.
Geografische Expansion in Schwellenländer : Angesichts der steigenden Lebererkrankungszahlen im asiatisch-pazifischen Raum, in Lateinamerika sowie im Nahen Osten und Afrika konzentrieren sich Unternehmen auf diese Regionen, um dort Wachstum zu erzielen. So wird beispielsweise für die Region Asien-Pazifik ein überdurchschnittliches jährliches Wachstum von rund 8,5 % im Zeitraum von 2025 bis 2033 erwartet.
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Zukunftstrends
Aufkommen von Flüssigbiopsien und Multi-Omics-Biomarker-Panels : Über die Standard-Leberfunktionstests hinaus umfassen die Diagnoseverfahren sich rasch entwickelnde Bereiche der Genomik, Epigenetik und Metabolomik zur Früherkennung von Fibrose, NASH und HCC.
Kontinuierliche Überwachung und Integration mit Telemedizin: Diagnostische Instrumente werden zunehmend mit Telemedizinplattformen und Fernüberwachungssystemen verknüpft, um die Lebergesundheit über einen längeren Zeitraum zu verfolgen.
Miniaturisierung von Geräten und Tests zu Hause: Tragbare Ultraschall-/Elastographiegeräte und Heimtestkits für Virushepatitis, Enzymtests und Fettleber-Screening werden den Zugang verbessern, insbesondere in benachteiligten Regionen.
Metabolisch bedingte Lebererkrankungen (MASLD/NAFLD/NASH): Die Diagnostik von Fettlebererkrankungen und der damit einhergehenden Fibrose aufgrund zunehmender Adipositas, Diabetes und des metabolischen Syndroms rücken weltweit immer stärker in den Fokus. So dominierte beispielsweise die Bildgebung im Jahr 2024 mit einem Anteil von 30,62 %, während das NAFLD-Segment mit rund 26,4 % den größten krankheitsbezogenen Anteil aufwies.
Regulatorischer Wandel hin zu nicht-invasiven Diagnoseverfahren: Es gibt eine zunehmende Befürwortung nicht-invasiver Methoden als Erstlinien-Diagnostik durch die Aufsichtsbehörden – was die Geschwindigkeit der Einführung voraussichtlich beschleunigen wird.
Gelegenheiten
Unerfüllter Bedarf an Früherkennung: Die meisten Lebererkrankungen verlaufen bis zum fortgeschrittenen Stadium symptomlos; Diagnoseverfahren, die die Pathologie frühzeitig erkennen, bieten einen großen klinischen Nutzen und Marktchancen.
Unterversorgte Gebiete/aufstrebende Märkte: Die zunehmende Belastung durch Lebererkrankungen bei gleichzeitig wachsender Gesundheitsinfrastruktur (z. B. Indien, China, Südostasien) bietet Wachstumschancen.
Integration in therapeutische Märkte: Mit der Entwicklung von Therapien gegen NASH, Fibrose und HCC besteht ein zunehmender Bedarf an Begleitdiagnostika, die Patienten stratifizieren und das Ansprechen auf die Therapie überwachen.
Kosteneffiziente Screening-Programme: Angesichts des wachsenden Interesses an präventiver Gesundheitsversorgung ist das Bevölkerungsscreening auf Fettleber, Virushepatitis und Fibrose ein weites Feld.
Nutzen von Daten und Analysen: Durch mehr Tests, Bildgebung und Langzeitbeobachtung können Diagnostikunternehmen Big Data für prädiktive Analysen, Ergebnismodellierung und wertorientierte Versorgungsangebote nutzen.
Schlüsselsegmente
Durch Diagnosetechnik
Bildgebung
Labortests
Endoskopie
Biopsie
Durch Krankheit
NAFLD
NASH
Fibrose
Zirrhose
Nach Endverwendung
Krankenhäuser
Laboratorien
Wichtige Akteure und aktuelle Entwicklungen
Abbott Laboratories: Abbott bietet über seinen Geschäftsbereich Core Laboratory ein breites Spektrum an leberrelevanten Tests an, darunter Leberenzym-Panels und Gallensäuretests. Kürzlich wurde in Indien der „HBsAg Next Qualitative“-Test zur Früherkennung einer HBV-Infektion, einem Hauptrisikofaktor für Lebererkrankungen, eingeführt. Die molekularen Alinity-Tests für HCV und HBV, wie beispielsweise der Alinity m HBV-Test, wurden zur quantitativen Bestimmung der Viruslast in das Portfolio aufgenommen.
Roche Diagnostics : Roche hat 2025 den Elecsys® PRO-C3-Test zur Beurteilung des Schweregrades der Leberfibrose bei Patienten mit MASLD auf den Markt gebracht. Der Test liefert Ergebnisse in nur 18 Minuten und ist in die cobas-Analysegeräte integriert. Bereits 2023 erweiterte Roche sein Portfolio an Hepatitis-Diagnostika um den Elecsys® HBeAg quantitativen Immunoassay für HBV.
Siemens Healthineers: Siemens treibt die Entwicklung von Bildgebung und Analyse in der Leberdiagnostik kontinuierlich voran. So verfügt das Ultraschallsystem ACUSON Sequoia nun über Auto pSWE – eine fortschrittliche Form der Scherwellen-Elastographie – und UDFF (ultraschallbasierte Fettfraktion) zur Früherkennung von Steatose und Fibrose. Das Unternehmen bietet zudem fortschrittliche Elastographie-Technologien zur nicht-invasiven Beurteilung der Lebergewebesteifigkeit an.
Abschluss
Der Markt für Leberdiagnostik steht an einem entscheidenden Wendepunkt: Zunehmende Krankheitslast, steigender Bedarf an frühzeitigen und nicht-invasiven Tests sowie technologische Fortschritte begünstigen ein rasantes Wachstum im nächsten Jahrzehnt. Mit einem prognostizierten Volumen von über 66 Milliarden US-Dollar bis 2033 und Wachstumsstrategien, die auf KI-gestützte Bildgebung, Biomarker-Innovationen, dezentrale Testverfahren und neue Märkte ausgerichtet sind, steht die Branche vor einem grundlegenden Wandel.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was treibt das Wachstum des Marktes für Lebererkrankungsdiagnostik an?
Zu den wichtigsten Treibern zählen die zunehmende Verbreitung von Lebererkrankungen, NAFLD, NASH und Virushepatitis; die Früherkennung und Überwachung; der technologische Fortschritt bei nicht-invasiven Diagnoseverfahren; und die präventive Gesundheitsversorgung.
Welche Diagnosemethode hat den größten Anteil?
Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Computertomographie, Magnetresonanztomographie und Elastographie machten im Jahr 2024 etwa 30,62 % des Marktes nach Diagnoseverfahren aus.
Was sind die größten Herausforderungen in diesem Markt?
Zu den Herausforderungen zählen die hohen Kosten für moderne Diagnosegeräte, der Mangel an Fachkräften in Schwellenländern, die uneinheitlichen regulatorischen Rahmenbedingungen und die Ungleichheiten beim Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen.
Wie differenzieren sich die wichtigsten Akteure?
Die Anbieter differenzieren sich durch die Entwicklung schnellerer und genauerer Tests (z. B. Roches PRO-C3), die Erweiterung der Bildgebungsfunktionen (z. B. Siemens' US-Elastographie) und das Angebot breiter Testmenüs und Screening-Lösungen (z. B. Abbotts HBV/HCV-Tests).
Auf welche Bereiche sollten sich Unternehmen konzentrieren?
Besondere Chancen mit hohem Wert ergeben sich in der nicht-invasiven Fibrosediagnostik, dezentralen und häuslichen Tests, aufstrebenden Märkten mit ungedecktem Bedarf sowie in der Diagnostik in Verbindung mit Therapeutika oder in der Begleitdiagnostik für die Behandlung von NASH/Fibrose.



